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Startschuss für Projekt zur Speicherung von Windenergie gefallen


Clausthal-Zellerfeld. Der Startschuss für ein neues Energieprojekt ist im Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Clausthal-Zellerfeld gefallen: In stillgelegten Bergwerken soll künftig überschüssige Windenergie gespeichert werden, um im Bedarfsfall mit Wasserkraft Strom zu erzeugen. In einer Studie wollen Experten des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN) an der TU Clausthal deutschlandweit mögliche Standorte und die erforderlichen Bedingungen für dafür benötigte Pumpspeicherwerke unter Tage ausloten. 


Während des Treffens im Landesamt stellte Projektleiter und EFZN-Chef Professor Hans-Peter Beck die Projektgruppe vor. An dem vom Bundesumweltministerium geförderten Projekt sind neben Universität und EFZN der regionale Dienstleister Harz Energie und der Ausrüster für Wasserkraftwerke Voith Siemens Hydro Power Generation beteiligt. Darüber hinaus wird das LBEG die Forscher fachlich und mit dem im Bergarchiv aufbewahrten Schriftgut unterstützen.


„Wir wollen dazu beitragen, künftig mehr regenerative Energie in das Stromnetz einspeisen zu können“, erklärt Projektkoordinator Marko Schmidt vom EFZN. „Oft steht Energie dann zur Verfügung, wenn sie nicht benötigt wird. Daher ist es erforderlich, sie zu speichern, um sie flexibel einsetzen zu können.“ Nach Angaben des Wirtschaftsingenieurs ist das Besondere an dem Projekt, mit den Pumpspeicherwerken unter Tage zu gehen. Denn der Bau überirdischer Anlagen stelle einen enormen Eingriff in die Natur dar.


Pumpspeicherwerke sind – vereinfacht gesagt – riesige Speichermedien. In ihnen stürzt Wasser aus einer enormen Höhe in eine Turbine, die dadurch Strom erzeugt. Bei diesem Prinzip wird zwar zunächst Energie – in diesem Fall aus Windkraft –  benötigt, um das Wasser auf ein höheres Niveau zu pumpen, um es anschließend wieder in elektrischen Strom umzuwandeln. Sinnvoll ist das Verfahren aber dennoch: Denn in Phasen, in denen ein geringer Strombedarf besteht, wird der Stromüberschuss genutzt, um das Wasser nach oben zu befördern. Der Vorteil ist, dass erst dann Strom erzeugt wird, wenn ein erhöhter Bedarf besteht.


Ein zentraler Aspekt der auf ein Jahr angelegten Studie ist es, den passenden Ort für eine Pilotanlage zu finden. Der Harz hat dabei eine gute Chance auf den Zuschlag. „Aufgrund seiner langen Bergwerktradition verfügt die Region über zahlreiche ungenutzte Schächte“, betont Projektkoordinator Schmidt. Als eine Art Referenzmodell soll der Samsonschacht in St. Andreasberg dienen, in dem Harz Energie aus Wasserkraft regenerative Energie erzeugt. Die Erfahrungen des Unternehmens sollen helfen, in den kommenden drei Monaten Rahmenbedingungen festzulegen, anhand derer sich Spezialisten in ganz Deutschland nach weiteren geeigneten Standorten umsehen werden. „Für uns ist es eine spannende Herausforderung, gemeinsam mit den beteiligten Institutionen dazu beizutragen, die regenerative Energieversorgung auszubauen und für die Zukunft zu sichern“, erklärt Dr. Hjalmar Schmidt, Geschäftsführer der Harz Energie. „Es wäre ein großer Erfolg, wenn ein solches Projekt wie der Bau einer Pilotanlage in der Region realisiert würde. Der Harz ist in jedem Fall dafür prädestiniert.“









Erstellt am: 19.01.2009 11:01
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